Diese Tipps unserer Glück-das-wächst-Methode sind im Rahmen unserer fachärztlichen Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie entstanden bzw. weiterentwickelt worden. Hier finden Sie die Hintergründe:
Das Gehirn verändert sich ständig
Wie werden bestimmte Entwicklungen des Gehirns angeregt?
Sie haben schon alles versucht? Mit Licht schlafen, ohne Licht schlafen? Im Beisein von Mama, Papa, Schwester, Bruder oder auch ohne? Oder auch in deren Betten? Mit Hörspiel? Ohne? Musik? Vielleicht haben Sie vorher das Zimmer abgesucht um zu zeigen, dass sich da keine Monster/Geister verstecken? Oder Sie haben welche "aufgespürt" und "verjagt"? Vielleicht kommt Ihr Kind immer wieder aus dem Bett heraus, muss aufs Klo, hat Durst, hat Hunger, hat Angst, kann nicht schlafen? Oder Ihr Kind schläft eigentlich ganz gut ein, wacht aber nachts auf? Vielleicht leidet es unter Alpträumen und kann aus Angst davor nicht einschlafen? Oder es hat Angst nicht mehr aufzuwachen? Oder Angst vor Einbrechern oder dass den Eltern etwas zustößt? Vielleicht machen Sie sich Sorgen, was dahinter stecken könnte? Vielleicht befragen Sie sich und Ihr Kind dahingehend? Vielleicht möchten Sie Ihrem Kind unangenehme Gefühle (z. B. Angst) ersparen oder nehmen und ihm Nähe geben? Leiden alle unter der Schlafstörung, weil auch die anderen Familienmitglieder nicht zu ihrem Schlaf kommen? Trösten Sie Ihr Kind? Haben Sie auch schon geschimpft, ein "Machtwort gesprochen"? Möchten Sie alles dafür tun, damit ihr Kind auch ja schläft, damit es sich in der Schule konzentrieren kann? Stehen Sie ihm auch deswegen bei?
Nun ist es so, dass es ein Leben ohne Ängste, Risiken, Zweifel nicht geben kann. Dazu kommt, dass auch so "einfache", "natürliche" Vorgänge wie das Ein- und Durchschlafen störanfällig sind und von Umständen abhängig sind. Sie werden "gelernt" und werden mit der Zeit zu "Gewohnheiten". Das bedeutet andererseits (und das ist das Gute!), wenn Ihr Kind nicht (mehr) ein- oder durchschlafen kann, kann es das (wieder) lernen! Und es kann lernen, die unangenehmen Gefühle, die irrationalen Ängste, die vielleicht damit verbunden sind, zu überwinden.
Man ahnt es schon: Gewohnheit? Lernen? Also immer dasselbe? Derselbe Ablauf? Bis das Kind sich daran gewöhnt hat? Richtig! Im besten Fall schaffen Sie zum Einschlafen eine Situation, die die ganze Nacht hindurch besteht, damit das Kind auch bei nächtlichem Aufwachen (das kommt normalerweise mehrfach pro Nacht vor) "automatisch" wieder einschläft (man denkt dann, dass es durchschläft). Also z. B. im eigenen Bett, Licht aus (wenn Sie es anlassen, nicht ausschalten, wenn Sie keine Durchschlafstörung möchten), Musik/Hörspiel ausstellen vorm eigentlichen Einschlafen, Tür zu (oder die ganze Nacht auflassen). Bitte stellen Sie sich darauf ein, dass das jetzt nicht auf Anhieb gelingt, denn es geht ja darum, dass Ihr Kind es "lernt". Bitte verlangen Sie auch kein "Schlafen" von ihm, denn das muss es ja unter diesen Umständen erst lernen. Es reicht aus, wenn das Kind im Bett liegen bleibt und sich z. B. "ausruht". Und was, wenn es Angst bekommt? Oder andere negative Gefühle? Dagegen hilft bekanntlich nur "durch", also Angst aushalten (s. dort). Sie unterstützen Ihr Kind dadurch, indem Sie auf Fehlverhalten (ständig rauskommen) nicht mit Zuwendung reagieren, auf Trösten auch mal verzichten und stattdessen eine Haltung des Zutrauens verkörpern und Ihre eigenen Gefühle akzeptieren und aushalten.
Last not Least, fast vergessen: den Biorhythmus stärken durch Tagesstruktur und draußen bei Tageslicht spielen ... Einschlafritual - wissen aber fast alle schon :-)
Hier noch eine Illustration zum Thema Ein- und Durchschlafen:
Hier die Erläuterung :-) Wie oben bereits erwähnt, gehört es zum normalen Schlafrhythmus, nachts mehrfach aufzuwachen. Im besten Fall schläft man direkt wieder ein und weiß morgens gar nichts mehr von dem kurzzeitigen Aufwachen. Das passiert meist dann, wenn die Situation, die man nachts beim (kurzen) Aufwachen vorfindet, dieselbe ist, bei der man gewohnt ist, einzuschlafen. In dem Bild ist der Moment des Einschlafens gelb eingekreist. Es ist der "Einschlafpunkt". Die horizontale Linie soll den Wachzustand oberhalb ("offenes Auge") vom Schlafzustand unterhalb ("geschlossenes Auge") markieren. Die gewohnte Einschlafsituation ist mit dem Pfeil und als "Trigger" ergänzt. Und man sieht, wie das Kind einschläft, der Strich geht von links oben nach rechts unten in den Schlaf hinein. Irgendwann kommt es wieder zum Aufwachen, hier dargestellt durch den Strich, der wieder aufsteigt und durch die Linie geht. Das Kind wird also wach. Wenn es jetzt aber die gewohnte Einschlafsituation nicht mehr vorfindet (der Trigger-Pfeil ist durchgestrichen), kann es nicht wieder einschlafen und es wird ganz wach. Daher die Empfehlung, vor allem bei Durchschlafstörungen, eine Einschlafsituation zu schaffen, die die gesamte Nacht über besteht und dem Kind Gelegenheit zu geben, sich an diese zu gewöhnen (s. o.).
So können Sie es konkret umsetzen:
Inhaltlich verantwortlich
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Dr. med. Kathrin van Heek
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