Diese Tipps unserer Glück-das-wächst-Methode sind im Rahmen unserer fachärztlichen Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie entstanden bzw. weiterentwickelt worden. Hier finden Sie die Hintergründe:
Das Gehirn verändert sich ständig
Wie werden bestimmte Entwicklungen des Gehirns angeregt?
In diesem Abschnitt geht es um psychosomatische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Übelkeit, also Beschwerden "die vom Kopf kommen" und für die keine körperliche Ursache besteht.
Vielleicht sind Sie in großer Sorge um Ihr Kind, ob es doch eine körperliche Krankeit hat, die nicht übersehen werden sollte? Oder dass Ihr Kind ein psychisches Problem hat, welches hinter den Beschwerden steckt? Vielleicht haben Sie versucht, genau auf die Symptome zu achten, um dahinter zu kommen, woher sie stammen? Fragen Sie vielleicht insofern bei Ihrem Kind nach? Lassen Sie Ihrem Kind mehr Zuwendung zuteil werden, damit es sich wohl fühlt, sich geborgen fühlt, sich geliebt fühlt? Dass es weiß, dass es nicht alleine ist mit den Problemen? Bekommt es vielleicht auch extra Tee, extra Wärmflasche, extra Irgendwas? Vielleicht bringen Sie es auch nicht übers Herz, Normales von Ihrem Kind zu verlangen: Mithelfen im Haushalt, zur Schule gehen, zum Sport? Weisen Sie andere, z. B. Geschwister an, Rücksicht zu nehmen?
Bitte nicht! Wenn die Beschwerden "vom Kopf her kommen", werden sie auf genau diese Art schlimmer!
Denn auch solche Beschwerden kann das Gehirn "lernen" und sich in ihnen "spezialisieren", wenn sich das Gehirn (also das Kind oder der/die Jugendliche) bzw. seine Umwelt viel mit ihnen beschäftigt. "Beschwerden" sind ja quasi die "Rauchmelder" des Körpers, die normalerweise dazu da sind, Alarm zu schlagen, damit Abhilfe geschaffen wird.
Bei psychosomatischen Beschwerden haben wir es aber bildlich gesprochen mit einem kaputten Rauchmelder zu tun, der piept, obwohl es kein Feuer gibt. Vielleicht hilft Ihnen dieses Bild? Das hier soll den "Rauchmelder" darstellen:
Da unser "Rauchmelder" ein lernendes System ist, fühlt er sich bestärkt in der Richtigkeit seines Fehlalarms, wenn dann viel passiert (also alle helfen wollen etc.).
Man kann sich vielleicht vorstellen, dass er durch die Reaktionen, die sein Alarm auslöst, Rückschlüsse zieht darauf, wie angemessen sein Alarm war.
Wenn also viel passiert, z. B. wie unten dargestellt: zum Arzt gehen, Tee kochen, Wärmeflasche bringen, fühlt er sich bestärkt (und "piept" weiter).
Beim Fehlalarm eines Rauchmelders wäre das in etwa: das nicht vorhandene Feuer mit Wasser oder Löschschaum löschen.
Wenn es schlecht läuft, bekommt dieser "kaputte Rauchmelder" einen wichtigen Platz zugewiesen, um den sich alles dreht: das Selbstverständnis des Kindes, die Überlegungen und Gefühle der Bezugspersonen, der Tagesablauf, alles dreht sich um die Beschwerden. Wenn das Kind dann normale Tätigkeiten vermeidet (z. B. zur Schule gehen) und nichts mehr um die Ohren hat, bekommt die "Schmerzmatrix" (der kaputte Rauchmelder) noch mehr Raum im Kopf (der nämlich nicht von anderen Tätigkeiten belegt wird).
Deswegen raten wir: lassen Sie Ihr Kind körperlich untersuchen und wenn sich keine Ursache für die Beschwerden finden lassen, leben Sie Ihr Leben normal weiter! Ignorieren Sie die Beschwerden des Kindes pädagogisch, schenken Sie Ihrem Kind viel Aufmerksamkeit für Positives, für Spaß und Fröhlichkeit. Und vor allem: entbinden Sie Ihr Kind von keinen Pflichten und bestehen Sie auf einem normalen Alltag.
Manchmal können Schmerzen selbstverständlich auch Ausdruck von Kummer, Niederlagen, Selbstwertproblematik sein. Da hilft einerseits das o. g. Aufs-Gute-Eingehen, aber andererseits auch eine realistische Einschätzung des Kindes mit passenden Erwartungen. Anforderungen absenken, Erfolge ermöglichen, Fehler übergehen. Dabei kann eine entsprechende Untersuchung (z. B. bei uns) hilfreich sein.
Bei chronischen Schmerzstörungen empfehlen wir darüber hinaus das Video "Den Schmerz verstehen - und was zu tun ist in 10 Minuten!": https://www.youtube.com/watch?v=KpJfixYgBrw
Und das Buch: "Rote Karte für den Schmerz - Wie Kinder und ihre Eltern aus dem Teufelskreis chronischer Schmerzen ausbrechen" von Michael Dobe und Boris Zernikow, Carl-Auer Verlag, ISBN 978-3-8497-0130-7 (eBookausgabe: ISBN 978-3-8497-8021-0)
So könnten Sie es konkret umsetzen:
Inhaltlich verantwortlich
gemäß § 5 TMG:
Dr. med. Kathrin van Heek
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